Woher stammt der Name "Aalen"?


Aalen im Jahre 1730



Gleich vorweg kann man sagen, dass es keine eindeutigen Erklärungen oder gar Beweise für die Deutung des Namens der Stadt Aalen gibt. Es gibt lediglich mehrere Spekulationen, von denen sich der Name Aalens eventuell ableiten lassen könnte.

“Aalen” schreibt man in der neueren Zeit, alle älteren Urkunden und Aktenstücke hingegen schreiben ausnahmslos “Aulon” oder “Aulun” und “Aulen”, auch “Awlen” wird erwähnt.




Früher dachte man, Aalen wird auf das lateinische Wort “aula” zurückgeführt, gewiß aber zu Unrecht. Man hat das Lateinische Wort “aula” mit den damalig ansässigen Römern in Verbindung gebracht. “Aula” heißt übersetzt !“Vorhof”, nicht aber in der Bedeutung des deutschen Wortes “Hof” oder “Gehöft”, also eine kleine Anssiedlung mit Haus und Gütern.

Auch glaubte man, der Name Aalens (Aulon) sei aus dem Wort “aulix” entstanden, das soviel heißt wie “Furche”, was wiederum auf eine vertiefte Gegend, eine Talschlucht oder einen Engpass hindeuten könnte, was auf unsere Gegend durchauss passen würde.

Eine weitere denkbare Ableitung wäre dass sich der Name Aalens von dem am Römerkastell gefundenen Bauziegel (later) mit dem Stempel AL(a) II FL(avia) ableitet. Ala ist die Bezeichnung für eine römische Einheit von 1000 Reitern. Dass aber diese Bezeichnung als Namensgebung für Aalen gedient haben soll, ist ebenfalls nicht beweisbar.





Auch könnte der Name Aalens in Zusammenhang mit dem benachbarten Albuch (früher auch Aulbuch) stehen. Also “Alb-buch”, was dann soviel wie “der Buchwald an der Alb” heißt. “Ala” (all)  bezeichnet als Vorsilbe  etwas, das sich vor allem anderen auszeichnet, also Albuch = der große, hohe Buchwald. Ebenso bedeutet “Ala” etwas Ganzes im Gegensatz zum Halben und so könnte “Albuch” auch der ganze, ungemischte "Buchwald”  bedeuten. Dies leitet
allerdings auch keine Übertragung auf den Stadtnamen ab.

Alah ist (nach Grimm) die Benennung des heiligen Waldes, dies könnte am Albuch ein “heiliger Buchwald”, oder an dessen Fuß eine heilige Waldgegend gewesen sein. Eichen und Buchen galten bei unseren heidnischen Vorfahren als heilig und gerade von den Alemannen sagt man, sie  hätten diese Bäume angebetet. So könntees sein, dass die Bezeichnung des heiligen Waldes “Alah” auf die spätere Besiedlung überging. Denn außerordentlich viele Namen menschlicher Ansiedlungen sind ursprünglich Benennungen der Gegend, des Feldes,

oder des Waldes.

Das “a”  ist später in “au” übergegangen. So wie später aus Albrecht Aulbrecht wurde, hat sich Alen in Aulen verwandelt. In der neueren Entwicklung wurde “au” zu “a”. So wurde z.B. aus der Familie Paul die Familie Pahl und aus Aulbrecht wieder der Name Albrecht.

Vermutet wird auch, das sich auf dem Burgstall von Aalen der Sitz des Ortsadels, nämlich der Herren von Aalen befand. Der um 1136 auftretende Konrad von Aalen befand sich damals vermutlich in ellwangischen Diensten. Vermutlich bekamen die Herren von Aalen wichtige Verwaltungs- und Schutzfunktionen in staufischem Auftrag. In der nachstaufischen Zeit erscheinen Angehörige der Familie als oettingische Dienstmannen, u. a. als Vögte auf der Lauterburg und als ellwangische Lehensträger. Vielleicht hat Aalen auch seinen Namen von diesem Ortsadel.

Die letzte These ist, dass sich der Name Aalen vom “Aal”, welcher ja das Stadtwappen zeigt,  ableitet. Wiederum könnte es dann auch sein, dass sich der Name von der Aal (dem Bach) ableitet. Jedenfalls wird vermutet, dass die Aal ihren Namen von dem der Stadt Aalen hat, und sicher ist dieses Bächlein nie ein Gewässer für Aale gewesen.Das Gebiet des Oberamtes Aalen im Jahre 1813, mit den früheren Herrschafts- und Ämtergrenzen.