Der Spion von Aalen
Unmöglich kann man den weitbekannten Spion von Aalen ganz
stillschweigend übergehen. Wir wissen nicht wann diese Mär, deren
Heimat in Thüringen zu suchen ist, auf Aalen übertragen worden
ist. Soviel ist sicher: auf die kleinen freien Reichsstädte ist aller Spott
abgeladen worden. Der Mannskopf über dem Uhrenblatt des Rathausturmes
ist Aalen zusammen mit der Uhr nach dem Stadtbrand von 1634 von der
Schwesterstadt Nürnberg geschenkt worden. Mit diesem Mannskopf der
sich mit dem Perpendikel der Uhr hin und her bewegt, wurde die bekannte
Anekdote verbunden:
Die Aalener seien einmal mit dem Kaiser in Fehde gelegen. Das mächtige
kaiserliche Heer habe in der Nähe von Schwäbisch-Gmünd gelagert. Um
Auskunft über das Lager, die Stärke der Truppen und die Absichten des
Kaisers zu erhalten, habe der Rat von Aalen den schlauesten Bürger auf
Erkundung geschickt. Dieser sei richtung Gmünd marschiert und habe auf
die Frage der dort aufgestellten kaiserlichen Posten, wer er sei, einfach und
schlicht geantwortet: “Ich bin der Spion von Aalen”. Die Posten hätten ihn
daraufhin vor den Kaiser geführt, der sich eingehend mit ihm unterhalten
und dann erklärt habe, gegen eine Stadt mit so gescheiten Bürgern wolle
er nicht zu Felde ziehen.



Napoleon Bonaparte


Napoleon Bonaparte in Aalen:durch den Beginn des 3. Koalitionskrieges
im Jahre 1805 wurde das Land wieder Schauplatz kriegerischer
Zusammenstöße. Das ganze Umland war von feindlichen Truppen überflutet.
Die Franzosen marschierten durch Rems und Filstal vor und trafen ihre
Vorbereitungen zur Erstürmung der Festung Ulm.Am 6. Oktober 1805 kam
Napoleon mit einem Heer von 40000 Mann durch Aalen, auf seinem Zug
gegen die Österreicher bei Ulm. Bei seinem Aufenthalt durchstieß er mit
dem Kopf ein Fenster im Gasthof "Krone-Post" (später Rathaus), als
seine Soldaten über den Spion von Aalen im Rathausturm sich amüsierten
und lärmten (daher auch der Name “Napoleonfenster” beim Eckerkerturm,
altes Rathaus).
Von dem eng bedrohten Ulm wurde am 13. Oktober der Feldmarschall
Lieutenant von Werneck (auf Neubronn) mit einem Korps ausgeschickt,
um die Verbindungen der Franzosen zu unterbrechen und seine Kavallerie
kam bis Aalen. Nachdem aber die Franzosen in Folge des Gefechts bei
Elchingen-Ulm auch auf dem linken Ufer eingeschlossen hatten, versuchte
Werneck durch einen Angriff seine Verbindung wieder herzustellen. Allein
bereits hatte Erzherzog Ferdinand mit seiner Abteilung nach Aalen
zurückgezogen, wo der Artilleriepark stehen blieb, und wendete sich
nach Böhmen. Durch unglückliche Gefechte und schlimmes Wetter aufs
äußerste erschöpft, kamen ihm folgend die Reste des Werneckschen Korps
am 17. Oktober nach Oberkochen, von wo sie alsobald nach Nördlingen
aufbrechen mußten, bald aber eine Beute des Feindes wurden.

1806 hatten die Franzosen Standquartier in Aalen. Auch gab es etwas
später weitere Durchzüge.