Historischer Stadtrundgang durch Aalen

Der Rundgang beginnt am alten Rathaus, welches früher das Gasthaus zur Krone war (erstmals 1557 genannt). Dieses Gebäude war ab 1705 Thurn- und Taxis´sche Posthalterei. Napoleon nahm hier am 6.10.1805 auf dem Durchmarsch sein Frühstück ein Durch lautes Gelächter vor dem Haus wurde er aufgeschreckt und wollte seinen Kopf durch ein geschlossenes Fenster strecken, dabei holte er sich ohne Kriegseinwirkung einen blutigen Kopf. Seither wird dieses Fenster Napoleonfenster genannt. Die Jahreszahl 1664 zeigt erstmals das reichsstädtische Wappen.

Im Turm vom Historischen Rathaus, das nach dem Brand im Jahre 1634 errichtet wurde, befindet sich der weitbekannte Spion von Aalen (“Mannskopf”)und der Restteil einer Kunstuhr, die bei einem Brand im Jahre 1884 größtenteils zerstört wurde. Heute ist hier das Urweltmuseum untergebracht.
Der moderne Marktbrunnen (Neobarock) von 1979, trägt die Figur des Kaisers Joseph I. (Original im Rathaus) und gusseiserne Brunnenplatten mit Wappenmotiven.

Marktbrunnen
Hinter dem alten Rathaus befindet sich ein restauriertes Stück der Stadtmauer, das mit der Jahreszahl 1553 an die ehemalige Stadtbefestigung erinnert.
Nicht weit davon entfernt erinnert der Brezgablase-Brunnen an einen um die Jahrhundertwende in Aalen lebenden Brezelverkäufer, der seine Waren in einem alten Wäschekorb mit lautem rufen angeboten hat und sehr zur Belustigung seiner Kunden beitrug.
Das Haus Aißlinger ist der älteste Bau der Stadt und wurde vor dem Dreißigjährigen Krieg als Ackerbürgerhaus errichtet. Hier befand sich auch das Storchentor (auch Tabernakel genannt), ein Nebentor innerhalb des mittelalterlichen Mauerrings. Seit 1528 nachweisbar diente es als bürgerliches Gefängnis und wurde im Jahre 1817 abgebrochen.

Am Spritzenhausplatz steht das 1702 erbaute Bürgerspital, ein Fachwerkhaus in dem heute eine Altenbegegnungsstätte untergebracht ist.

In der Roßstraße befindet sich das Schubarthaus, das an den großen Dichter Christian Daniel Friedrich Schubart erinnert (1739-1791), der auch ein namhafter Virtuose und Publizist war. Er verbrachte hier mit seiner Familie seine Kindheit und Jugendzeit.

Die evangelische Stadtkirche wurde im mittelalter dem hl. Nikolaus geweiht
und 1340 erstmals urkundlich erwähnt. Beim Stadtbrand 1634 wurde die Kirche gänzlich zerstört. Der heutige Barocke Bau in Gestalt einer Quersaalkirche (selten in Süddeutschland), wurde 1765/66 von Joh. Gross dem Älteren und J.M. Keller dem Jüngeren erbaut. Der Altar und der Taufstein aus Stuckmarmor wurden von Thomas Schaidhauf (1779) angefertigt.
Stadtkirche

Das Altargitter das u.a. das Aalener Stadtwappen zeigt, ist eine Kunstschmiedearbeit von Michael Storr (1771). Die im Jahre 1767 entstandenen Deckengemälde (Auferstehung, Himmelfahrt und Jüngstes Gericht) sind Werke von Anton Wintergerst, ein bekannter Oettingen-Wallersteinischer Hofmaler und Leiter der Schrezheimer Fayencemanufaktur.

Seit 1687 wird vom Turmkranz herab täglich Blasmusik gespielt. Das Wappen über dem Nordportal zeigt den schwarzen Doppeladler, der das Reich symbolisiert, die Reichsinsignien, Reichskrone, Zepter, Schwert und Reichsapfel sowie das Wappen der Stadt Aalen, einen silbernen Aal auf rotem Grund.





Zu erwähnen ist noch das Erwin Rommel (1891-1944) Generalfeldmarschall im 2. Weltkrieg und Ehrenbürger der Stadt Aalen, seine Jugendzeit in Aalen verbrachte. Sein Vater war von 1898-1913 Rektor des Realprogymnasiums und der Realschule (heute Schubartgymnasium) in Aalen. Die Familie wohnte von 1898 bis 1909 im Gebäude der Bahn-hofstraße 29 und von 1909 bis 1914 im Gebäude Johann- Gottfried-Pahl-Straße 3.