Die Marienburg in Niederalfingen


Die Burg Niederalfingen liegt auf dem Sporn zwischen den Tälern des Kochers
und des ihm von Norden zustrebenden Schlierbaches. Die Burg über dem steilen Hang bietet einen malerisches Bild mit dem aufragendem Bergfried, der breit
dahingestreckten Wehrmauer der Südfront, dem zinngekrönten Wohnbau und dem mit Halbsäulen gescmückten Toreingang zum Innenhof und schließlich mit dem Weiler, der sich am Berg emporzieht.



Federzeichnung der Marienburg aus dem 19. Jahrhundert


Die Burg steht nur durch den Namen in Verbindung mit dem von 1300-1545
am oberen Kocher nachweisbaren Adelsgeschlecht der Herren von Ahelfingen, anders als bei dem Schloß und dem Dorf (heute Stadt) Wasseralfingen sowie
beim Weiler und der Feste Oberalfingen, wo das Wirken der Ahelfinger urkundlich gesichert ist.

Erbaut wurde die Burg vermutlich um 1050 von den Hohenstaufern. Als erster Inhaber wird Ulrich von Seckendorff genannt. Er verkaufte 1368 “Niederalfingen unsere Burg, Hüttlingen das Dorf und die anderen Dörfer und Weiler, Leute und Güter, welche dazugehören" an Graf Eberhard den Greiner von Württemberg. Dieser verpfändete die Herrschaft noch im selben Jahr um 4000 Pfund Heller an Konrad von Hürnheim. Graf Eberhard behielt sich jedoch das Öffnungsrecht vor.


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Ende der fünfziger Jahre des 14. Jahrhunderts sind Bemühungen des Hauses Württemberg zu erkennen, im Osten seines Kernlandes Einfluß und Besitz zu gewinnen.Durch das Ergebnis des Reichskrieges von 1360 konnte Graf Eberhard die ihm von Öttingen verpfändete Stadt Aalen nicht behaupten, dadurch scheint Stuttgart das Interesse an der Burg verloren zu haben. Die Burg wurd schließlich, nachdem bereits Ende 1368 weitere 800 Gulden auf die Pfandschaft geschlagen worden waren, im Jahre 1415 den Herren von Hürnheim als Lehen unter Vorbehalt des offenen Hauses überlassen.

Hans Walter von Hürnheim, der letzte Sproß des Niederalfinger Zweiges, verkaufte 1551 Burg und Herrschat um 250000 Gulden an Anton Fugger und Raimund Fuggers Söhne.

Mit kurzer unterbrechung im Dreißigjährigen Krieg, als Herzog Friedrich von Württemberg ihnen als Anhängern des Kaisers und eifrigen Verfechtern der katholischen Sache für zwei Jahre(1632-34) Burg und Herrschaft entzogen hatte,blieb Niederalfingenbis ins 19. Jahrhundert hinein in deren Besitz,
nachdem die Herrschaft 1806 mediatesiert und dem Territorium von
Württemberg einverleibt worden war.

1822 hat ein Blitz in den damals hohen Kupferturm (Bergfried) der im Schloß untergebrachten Kapelle der heiligen Maria, heiligen Barbara und Katharina eingeschlagen und erheblichen Schaden angerichtet.


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1836 erhielt der Hauptgläubiger des Grafen Anton Fugger von Nordenhof, der Bankier Hirsch aus München, Niederalfingen zugesprochen. Dieser verkaufte
1838 Güter und Burg an den württembergischen Staat.

In den 1840er Jahren wurden einige Gebäude abgebrochen und die Steine zum Ausbau der Schwäbischen Hüttenwerke verwendet. Der Einspruch des Freiherrn von König des benachbarten Fachsenfeld rettete Die Burg vor gänzlicher Zerstörung.

1928 pachtete der Bund Neu Deutschland (ND) erstmals die Burg, die ab 1936
der Hitlerjugend zur verfügung gestellt werden musste. Erst 10 Jahre später konnte der ND auf die Burg zurückkehren wo heute Jugendveranstaltungen, Besinnungstage und Freizeitveranstaltungen stattfinden. Seit 1966 ist die Marienburg Schullandheim und Tagungsstätte.


Zeichnung des Eingangsbereichs um/vor 1907