Hüttlingen


Hüttlingen ist ein sehr alter Ort, schon 1024 wird er als ein Grenzpunkt des Ellwanger Bannforstes im Virngrund als "Hutlinga" genannt.


Rekonstruktion des Limes in
Stein- und Holzbauweise


Die spätere Geschichte knüpft sich an das Schloß Niederalfingen, dessen Zubehörde zuletzt ganz Hüttlingen geworden ist. Denn Graf Ulrich v. Oettingen verkaufte seinen Besitz zu Hüttlingen 1464-1467 an die Herrn von Hürnheim, welche 1448 drei Güter und Anteile von Zehnten von Kaspar von Iggingen erkauft hatten (ellwangisches Lehen). 1690 trat Ellwangen jedoch Güter zu Onatsfeld und die Hüttlinger Höfe an die Fugger ab.

Hauptnahrungszweig der Bewohner war die Landwirtschaft. Neben Handwerks-leuten für das tägliche Bedürfnis gab es Wannenmacher,Weber, Maurer, Zimmergesellen u.v.m.

St Michael


Die Pfarrkirche St. Michael wurde 1739 erbaut und 1851 renoviert. Der Turm (gotisch)der die Jahreszahl 1501 zeigt ist deutlich älter und wurde 1729 renoviert. Die Pfarrkirche selbst ist von einem einst befestigtem Kirchhof umgeben, dessen dicke Mauern teils noch Schießscharten aufweisen.

Die Pfarrei gehörte einst dem Kloster Ellwangen und später 1536 Walther von Hürnheim. Hans oder Walther von Hürnheim hatte dieser Kirche 1460 ein Kreuz, nach der Rückkehr einer Pilgerfahrt ins gelobte Land, geschenkt. Im 30 jährigen Krieg rettete Max Fugger 1643 dieses Heiligtum nach München, nach 26 Jahren wurde es in der Niederalfinger Schloßkapelle untergebracht. Von da aus gelangte es 1670 wieder in die Pfarrkirche.

Die gotische Marienkapelle wurde vor 1425 gestiftet und besitzt Figuren die um 1500 gefertigt wurden.



Archäologische Funde in Hüttlingen

120 m südwestlich der Michaelskirche wurde ein Grab der Merowingerzeit gefunden (eine Hofstelle wird am Kocherufer vermutet).


Ohrringe aus Silber (Rathaus Hüttlingen)


200 m hangaufwärts der Wehrkirche wurden 21 alamannische Gräber aus dem 6. und 7. Jahrhundert gefunden, sie gehörten zu einem weiteren Hof bei der Kirche St. Michael.

Gürtelgarnitur mit Tierstilverzierungen (Rathaus Hüttlingen)


Nördlich des Dorfes (“Wasserstall”), wurden seit 1875 mehr als 50 Reihengräber mit Waffen, Fibeln und Perlen gefunden, diese müssen zu einem dritten verschwundenen Hof gehört haben.

Kette einer Alamannischen Frau