Christian Friedrich Daniel Schubart



Der Dichter, Journalist und Musiker Christian Friedrich Daniel Schubart wurde
1739 als Sohn des Gräflich Limpurgischen Kantors Johann Jakob Schubart in
Obersontheim geboren. 1740 wurde Schubarts Vater die Organisten- und
Musikdirektorenstelle an der Stadtkirche in Aalen übertragen und im Jahre
1745 wurde er dann 2. Stadtpfarrer (Helfer).

Die Familie wohnte im Gebäude Roßstrase 4, einem schönen Fachwerkhaus in der
Altstadt. Nach der Schulzeit in Nördlingen und einem abgebrochenen Theologie-
Studium in Erlangen, arbeitete er zunächst als Hauslehrer (z.B im Hause Blezinger
in Königsbronn).

Schubart erwarb sich auch große Verdienste durch den Aufbau der Aalener
Stadtmusik, die aus lauter Handwerksleuten bestand und deren guter Vortrag
die Bewunderung der Fremden fand. 1763 fand Schubart eine Stelle als
Knabenschulmeister in der Deutschen Schule in Geislingen. Außerdem
arbeitete er als Musiklehrer der Schlujugend und war Musikdirektor der
Stadt- und Kirchenmusik, des weiteren Organist an der Stadtkirche.

In Geislingen heiratete er dann auch die Tochter Helene des Oberzollers Bühler.
Doch seine Arbeit als Schulmeister und die kleinbürgerliche Enge machten ihn auf
Dauer nicht glücklich. Deshalb kam ihm die Berufung zum württembergischen Hof
in Ludwigsburg 1769 sehr entgegen, wo er als Organist und Kapellmeister wirkte.





Schubart macht sich als Musiker einen Namen und seine "Ideen zu einer Ästhetik
der Tonkunst wirkten noch nachhaltig auf die Anschauungen der Romantiker ein.
Sein ungezügeltes Wesen und seine satirischen Veröffentlichungen führten 1773
zum Verlust seiner Ämter und er wurde des Landes verwiesen.

Perspektivlosigkeit ließ ihn nach Heilbronn, Heidelberg, Mannheim, Schwetzingen,
Darmstadt, Würzburg, München und schließlich nach Augsburg kommen wo er
1774 die freiheitliche, gegen den Hof und Kirche gerichtete "Deutsche Chronik"
gründete. Von dort flüchtete er vor den Gegnern seiner Gesinnung nach Ulm, wo
er seine journalistisch-publizistische Tätigkeit fortsetzen konnte.

Der Besuch Schiller's beim inhaftierten
Schubart auf dem Hohenasperg, 1781


Auf Befehl von Herzog Karl Eugen wurde Schubart unter einer List nach
Blaubeuren gelockt und dort auf württembergischen Boden verhaftet. Auf der
Festung Hohenasperg (Ludwigsburg) wurde Schubart 10 Jahre inhaftiert. Nach
seiner Begnadigung und Freilassung wurde er zum Theater- und Musikdirektor
des Stuttgarter Hofes ernannt.