Waiblingen


Waiblingen liegt eine viertel Stunde von Fachsenfeld im Kochertal gelegen, am Fuße der Talwand, welche auf dem Vorsprung Spuren einer Burg trägt, Burgstall genannt.

Auf dieser Burg läßt ein mönchischer Chronikschreiber des 15. Jahrhunderts den Kaiser Barbarossa seine frühe Jugend zubringen, jedoch ohne jede Glaub-würdigkeit.

Dagegen lebte nach einer Ellwanger Urkunde von 1229 “Ulricus de Wabelingen”, welcher im gleichen Jahr auch Ulricus de Elwangen heißt und der Bruder des Werner von Rotenbach gewesen ist.

Nähere Auskunft gibt jedoch erst eine Urkunde von 1362, wonach “Ulrich von Wayblingen” seiner Schwester Elisabeth die Hälfte der Burg Waiblingen und aller dazu gehörigen Güter um 130 Pfund verkaufte, im Fall das er Kinderlos sterbe, soll die Burg Waiblingen und alles Gut seiner Schwester und ihren Erben gehören. Möglicherweise ist Elisabeth die Gemahlin des Fritz von Westerstetten gewesen,
der 1372 das Öttinger Lehen zu Waiblingen empfangen hatte.

So könnte dann Waiblingen mit Hohenroden an die Herrn von Wöllwart gekommen sein, welche 1401 gerade mit Gütern von Waiblingen von Ellwangen belehnt worden sind.


Der Burgstall von Waiblingen


Die Familie der Herrn von Waiblingen war ins Ries übergesiedelt. Zu Pflaumloch, Goldburghausen und Trochtelfingen.

Folgende Herrn von Waiblingen sind in Urkunden erwähnt: Rudolf 1384; Hans 1402 u. 1416; Wilhelm 1454 u. 1463; Hans II. 1463-1484; dessen Sohn Georg 1474-1508; ein zweiter Sohn ist Abt von Neresheim gewesen.

Zuletzt findet sich noch ein Rudolf von Waiblingen 1518, im Dienste Landgraf Phillip von Hessen, gegen Franz von Sickingen. Somit blühte eine Familie von Waiblingen im hessischen fort mit dem selben Wappen, nämlich zwei Hirschgeweihen.

Das ca. 1600 angelegte Lagerbuch nennt Waiblingen einen uralten, friedadlichen Burgsitz, im Haag bei Waiblingen gelegen. Fachsenfeld soll auch dazugehört haben sammt der Fischerei und allen Gerechtsamen, mehreren Hölzern u.v.m., auch die Schafgüter Spitz und Frankeneich gehörten dazu. Die Waide im Haag und am Scherrenberg haben Waiblingen und Fachsenfeld gemeinschaftlich genutzt.

Dagegen besaßen noch 1603 die Herrn von Adelmann Güter zu Waiblingen und vor 1456 hatte Walther von Hürnheim etliche Güter zu Waiblingen an Adelberg verkauft; den Übertrieb und die Waide am Scherrenberg machten die Herren von Hürnheim zu Wellstein streitig (1517-1518).

Waiblingen ist der Wöllwartschen Linie zu Leinroden zu Teil geworden; von Hans Sigmund Söhnen erwarb es Heinrich Wilhelm und aus seiner Erbmasse hat Gottlieb von Wöllwarth (Laubach) 1363 das Gut gekauft (für 17208 Kreuzer).

Bis nach Waiblingen prätendierte Öttingen das Geleit und jährlich kamen deswegen eineige Geleitsritter den Burghang heraufgeritten und schossen mehrmals in den Burggraben.



Das Steinkreuz (Sühnekreuz) von Waiblingen:

In den Kocherwiesen, rund 200 m nördlich vom Ort, südlich der Straße Hüttlingen-Abtsgmünd steht das Steinkreuz von Waiblingen.


Das Steinkreuz von Waiblingen


Es handelt sich hierbei um die sogenannte Lateinische Kreuzform aus Sandstein und ist größer als die üblichen Maße. Die Inschrift ist heute unleserlich, dennoch kann man sagen das dieses Kreuz ins 15./16. Jahrhundert datiert. Es heißt der
jüngste Sohn von Georg Adelmann von Adelmannsfelden, Christoph, machte eine Wahlfahrt ins gelobte Land und wurde auf dem Heimweg zwischen Hohenstadt
und Abtsgmünd ermordet.

In der Kirche von Hohenstadt wird dieses Ereignis auf einem Bild dargestellt. Eine Geschichtliche erwähnung findet sich im Original-Pergament des Sühnevertrags vom 17. November 1495 (Gräflich Adelmannisches Archiv, Hohenstadt).


Pergament
Bildliche Darstellung in der Kirche
von Hohenstadt





Link: Steinkreuze/Sühnesteine