Fachsenfeld Nordwestlich von Aalen liegt diese, größtenteils auf den Liashöhen des Wellandes liegende Gemeinde. Jedoch auf der nördlichen Grenze ins Kochertal hinabsteigend und mit einer schmalen Spitze dieses überschreitend, hier also im Gebiet des Keupers, welcher bis Pfannenstiel im Haldenbachtal herraufsteigt, dem einzigen bedeutenden Nebental |
Scherrenmühle |
Fast überall war die Stallfütterung gebräuchlich, wobei die Rasse die sogenannten Moachten die beliebteste war. Die Pferdezucht war unbedeutend, ebenso die Bienenzucht. Die Schafe, deren Zahl nicht unbedeutend war, waren Bastarde. Die Häuser waren fast alle aus Holz, jedoch mit Ziegeldächern versehen. Ordentliche Straßen führten nur über Furthe oder Privatbrücken bei der Scherrenmühle auf die Bizinalstraße durchs Kochertal und über Dewangen und Rombach auf die Stuttgarter Straße, weswegen nach allen Richtungen hin diese Umwege zu machen waren. Die evangelische Pfarrei ließ Hans Sigmund von Woellwarth 1591 erbauen. |
Evangelische Pfarrei |
Die katholische Kirche wurde ebenfalls von H.S. v. Woellwarth 1591 aus eigenen Mitteln erbaut; 1775 auf Kosten der Episcopalherrschaft (Bischöfliche Herrschaft) renoviert. |
Katholische Kirche |
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-Das Fachsenfelder Schloss wurde 1564 im Auftrag von Hans Sigmund von Woellwarth auf der Stelle eines erkauften Bauernhofes erbaut. Im 30-jährigen Krieg (1618-1648) wurde der Herrschaftssitz stark in Mitleidenschaft gezogen. 1699 brannte das Schloss am Weihnachtstag aus. Bei einem großen Brand im Jahre 1820 gingen sämtliche wichtigen Unterlagen verloren. |
Schloss Fachsenfeld |
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Grabsteine der Familie Koenig |
Als besitzer von Fachsenfeld erscheinen die Herren von Woellwarth seit Anfang Während des 30 jährigen Krieges wurde Kaspar Heinrich v. Woellwart weil er Das Schloß sammt Vorhof und Ökonomiegebäude heißt “sehr ruiniert und im Weiler befindet sich gar kein Untertan mehr”. Doch scheint sich der Ort bald erholt zu haben, indem im Jahr 1660 gesagt wird “Das Weiler Fachsenfeld, welches der Zeit aber ein Dorf genannt werden will”. Außerordentlich vermehrt hat sich die Bevölkerung von Fachsenfeld durch die Aufnahme von Schutzgenossen durch die Woellwarthsche Grundherrschaf t bei Pfannenstiel; 1718 gehörten zum Schloss nur 20 Untertanen. |
Pfannenstiel ist ein Weiler westlich von Fachsenfeld am Talabhang des Bodenbachs.Hier stand einst zum Schloß Fachsenfeld gehöriges Holz Pfannenstiel. In Folge einer sehr unglücklichen Spekulation wurde es im 18. Jh. ausgerodet und eine Kolonie gegründet. |
Früher verhalf das Wollen- und Baumwollspinnen noch gelegenheit zu einem ordentlichen Verdienst, als aber die Maschinenspinnerei auch diesem ein Ende gemacht hatte, ist die Not umso größer geworden. Die herumziehenden Als Nahrungsmittel wurden auch Hunde, Katzen und (selbst gefallene) Pferde benützt. Bei solchen zuständen konnte es nicht anders kommen, als daß die Pfannenstieler und Fachsenfelder bald im ganzen Land berüchtigt wurden, so Als seit 1818-1819 nähere Untersuchungen über die heruntergekommensten Orte des Königreichs angestellt wurden, mußten vom Oberamt Aalen Fachsenfeld und Pfannenstiel sowie Armenweiler in die Liste der 24 allerärmsten Gemeinden aufgenommen werden (1824), welche als unfähig sich selber zu helfen, unter besondere Staatsfürsorge kommen sollten. Daraufhin gab es besondere Hilfen z.B.: -Gründung von Industrieschulen. -Brotverteilung an Kinder um diese vom Betteln abzuhalten. -Unterstützung von Jungen und Mädchen um Handwerke oder die Näherei zu erlernen. -1826 wurden 70 Morgen Wald bei Fachsenfeld der Grundherrschaft abgekauft, urbar gemacht und für einen billigen Zins aufgeteilt. Trotz aller bemühungen machte sich immer wieder der alte schlimme Geist geltend und die beste Hoffnung ist deshalb auf die Auswanderung zu setzen, welche 1850 mit Staatsunterstützung mit ziemlicher ausdehnung begonnen hat. |